Am 14. April stand mit einem Duathlon beim Powerman Alsdorf der erste Wettkampf der Saison an.
Wir wollten einen frühen Testwettkampf bestreiten, um vor dem Ironman 70.3 St. George im Mai schon ein paar Rennkilometer sammeln zu können.
Chris Informierte sich wie immer über Alsdorf. In den vergangenen Jahren schien das Wetter immer gut und die Temperaturen angenehm gewesen zu sein. Pustekuchen. Wo die Piris sind ist es immer so, wie es in den vergangenen zehn Jahren nie war.

CHRIS FREUT SICH AUF DEN SAISONSTART

Wie immer habe ich das Material gecheckt, die Räder gepackt und die Technik ins Auto eingeladen. Danach kamen noch die Klamotten, die Silke wie immer gerichtet hatte. Freitagabend hieß es dann Abfahrt nach Alsdorf.

Am Samstag wollten wir dann mal kurz die Radstrecke checken. Der Kurs besteht aus zwei Runden, davon wollten wir also locker mal eine Runde fahren. Morgens haben wir aus dem Fenster geschaut: Sieht klasse aus, die Sonne scheint, keine Wolken am Himmel, aber wie sind die Temperaturen?
Fenster aufgemacht und festgestellt: definitiv unter Null.
Ich zog mir alles an was ich dabei hatte. Zwiebelprinzip war angesagt, laut der Wetter App waren es minus drei Grad. Das kann ja heiter werden.
Glücklicherweise hatten wir unsere wetterfesten Radklamotten dabei – Armlinge, Beinlinge, Radhose und die Radjacke angezogen, die Schuhe mit Zehenkappen ausgestattet und Handschuhe an. Es ging los. Die 30 Kilometer Runde ließ sich sehr gut fahren. Dort wird die Strecke als hügelig bezeichnet, für uns aus Karlsruhe, mit dem Schwarzwald und dem Kraichgau als Trainingsgebiet, war sie eher flach.
Geschafft, eine Runde gefahren, jetzt noch schnell „warmkoppeln“ und ab unter die heiße Dusche – na das kann ja was werden am Wettkampftag.

Das Rennen lässt sich kurz beschreiben: „Schweinekalt, aber hat Laune gemacht“.
So war es tatsächlich. Nachdem ich die Monate vorher nie Lust auf einen Wettkampf hatte und ich auch das Training teilweise ätzend fand, freute ich mich morgens richtig auf den Duathlon. Für mich galt es, Spaß zu haben und die ersten Wettkampfkilometer für 2019 einzusacken.
Der Startschuss fiel, ich hatte mich irgendwo in der Mitte des Feldes eingereiht und trottete die erste Runde mit der Masse mit. Ab der zweiten Runde machte ich dann mein eigenes Tempo und freute mich auf den Wechsel. Schnell die Jacke drübergezogen und mit Socken bekleidet, das Rad aus der Wechselzone geschoben. Die Füße wurden gleich eisig, aber egal. Ab aufs Rad und treten. Ich sammelte Starter um Starter ein und hatte immer mehr Spaß, bei 20 Grad mehr wäre ich auch die doppelte Distanz gefahren, aber nach den 60 Kilometern war ich dann doch froh, die Radschuhe gegen die Laufschuhe zu wechseln und den abschließenden 10-Kilometer-Lauf anzugehen. Der war dann doch etwas härter als gedacht und ich konnte leider meine erhoffte Zeit beim zweiten Lauf nicht halten. Sei‘s drum, ich freute mich auf das Finish, die warme Dusche und vor allem darüber, den Wettkampf so gut überstanden zu haben. Leider reichte es für mich nur zu Platz sechs der DM, aber kein Grund zum Traurigsein, sondern eher ein Grund, wieder Vollgas im Training zu geben.

Silke verpasste das Podium bei der Deutschen Meisterschaft knapp.

Silke verpasste das Podium bei der Deutschen Meisterschaft knapp.

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DIE ERSTEN WETTKAMPF-KILOMETER 2019 AUCH FÜR SILKE

Wie so oft lagen wir eineinhalb Stunden über unserer geplanten Abfahrtzeit. Das ist nichts Neues, denn irgendwie verzetteln wir uns dann doch immer wieder, bis alles im Auto verstaut und die Futterbox gefüllt ist. Aber dann ging es auch endlich los.

Die Wetterbedingungen hatte ich mir anders vorgestellt. Da wir ja schon mal hier sind und ich alles dabei hatte was Kleiderschrank und Küche zu bieten hatten, war aber klar: Ich starte!
Chris kam vor dem Renntag noch auf die Idee, Einmalhandschuhe über die langen Fahrrad-Handschuhe zu ziehen, natürlich in stylisch schwarz.
Es war eine geniale Idee, denn beim Rennen blieben die Hände warm. Probleme hatte ich allerdings, mit Beinlingen zu laufen, denn mir rutschte immer wieder ein Beinling nach unten. Mehrmals versuchte ich diesen während des Laufens wieder hochzuziehen. Ohne Erfolg. Irgendwann stoppte ich kurz und krempelte ihn mir ganz nach unten, was zur Folge hatte, dass ein Bein nach dem Lauf richtig schön rot und kalt war.
Ab aufs Rad. Der erste Schluck aus meiner Pampe erinnerte mich an einen Martini on Ice – dass die Pampe nicht ganz gefroren war, wunderte mich. Trotz allem hatte ich richtig Spaß auf dem Rad und kämpfte mich nach vorn. Eine Runde mehr und ich hätte meine Füße wohl nicht mehr gespürt, aber es ging ja jedem so.
Die nächste Herausforderung war es, den Helm zu öffnen, trotz der Einmalhandschuhe wurden die Fingerspitzen dann doch etwas taub. Auch in die Laufschuhe zu kommen wurde eine Herausforderung. Nach Ewigkeiten in der Wechselzone ging es dann wieder auf die Laufstrecke, die vier Runden vergingen doch recht flink und ich lief glücklich und zufrieden ins Ziel.
Letztendlich wurde ich wieder einmal undankbare Vierte bei den Deutschen Meisterschaften. Aber ich hatte Spaß und das ist das, was zählt.