Doch auf Fuerteventura wehte ein lauer Wind und es kam anders als erwartet.

Endlich raus aus der Kälte und dem Regen in Germany und ab auf die Sonneninsel Fuerteventura mit dem Ziel ordentlich in der Sonne zu trainieren und Kanten bekommen. Schon beim Packen eliminierte ich alles mit langen Ärmeln oder Regenjacken siehe Unterhemden mit Wildschütz denn: „Hey dort ist ja Warm und schön!“ Raus aus dem Flieger die Sonne scheint. T-Shirt Wetter. Läuft.

Doch schon am nächsten Tag zogen dunkle Wolken auf und die ersten Regentropfen fielen, die Temperatur sank und der Wind blies extra für uns. Am Anfang ist man noch guter Dinge: „Das zieht vorbei gibt halt so Tage, wird sc­­hon.“ Doch die erste Ausfahrt zeigte schon klar wie heftig hier der Wind blies. Nennen wir es mal so: Nach der ersten Einrollrunde war ich schon paniert und gut bedient. Positiv war der warme Pool und drin war es angenehmer als draußen, aber auch das änderte sich ganz schnell. Mit uns dabei der Meister und Gott des Triathlonsports: Herr Faris Al Sultan.
Klare Ansagen, ehrliche Meinungen und einfach direkt raus. Da jeder Triathlet ja immer hören will was für ein toller Hecht man ist, ist man hier an der falschen Adresse. Erstes Schwimmtraining Technik mit dem Sultan. Hundepaddel. „Hey Silke du machst unter Wasser eher den DJ aber Wassermassen bewegen tust du null!“ Cool, danke jetzt weiß ich endlich, dass ich vor lauter Party unter Wasser einfach nicht vorwärtskomme. Durchgefroren und mit blauen Lippen steige ich aus dem Pool. Ab ans Buffet und erstmal heißer Kaffee und Tee um aufzuwärmen.

Strampeln gegen den Wind. Wir haben alles gegeben. Am nächsten Tag hieß es noch stärkerer Wind. Aber wir sind ja taff, also führen wir zu dritt raus. Nach einer Stunde mussten wir jedoch erkennen, dass es eher lebensmüde war weiter zu fahren ohne weggepustet zu werden oder in der Leitplanke zu landen. Gerade ich Leichtgewicht war eher als kleine Hexe Bibi Blocksberg unterwegs, welche mit ihrem Besen Kartoffelbrei kämpft. Doch wie kommen wir wieder ins Hotel? Taxi auf Spanisch und dem auch noch sagen, dass wir zu dritt mit drei Rennrädern irgendwo auf der Straße sind…. hmmm doof.  Also ab auf die Straße und den nächsten Laster anhalten, der irgendwie uns und drei und Räder zurück ins Playitas nehmen kann. Klappt. Ein Ehepaar mit nem kleinen Kiestransporter hat uns samt Räder mitgenommen. Was für ein Tripp! Ok wir gaben es wenigstens versucht.

Nächster Tag Koppeltraining.  20 Rad, 3 laufen, 20 Rad, 3 laufen. Abschießen bei Pisswetter.
Nein, danke. Also Beutel richten: Wechselshirts, Musik, Radschuhe und Laufschuhe und sich das ganze Indoor antun: Sanders Style. Soll ja was bringen, wie man sieht. Verrückt: Da fliege ich Stunden auf ne andere Insel, um dann Indoor im Fitnesstudio auf nem Klapperrad meine Einheiten zu schrubben. Gerade als das Laufband durch gehende Rentner belegt wurde und ich dachte: „Na ja gehst halt draußen ne Runde laufen!“, schifft es wieder wie aus Kübeln. Gut also die Zeit überbrücken. Langhantel und Gewichte drauf Kniebeugen 1,2,3……20. Sehr gut: Walken auf Laufband von Tante Ilse beendet. Wieder Vollgas, 30 Minuten. Kotz, so stell ich mir das ja vor.
So dank der Mittagspause im Gym wurde die Einheit dann auch beendet. Gut so, ätzender geht nicht.
Aber wir lassen uns nicht unterkriegen: Neo an und ab in den kalten Pool. „Wetter du kannst uns mal!“ Ich hab ja mein Kälteschutzanzug dabei. Gut, nach 60min am Stück reicht es mir dann doch. Die Stimmung war trotzdem gut. Erste Ladung Sportwäsche läuft. Da die Kleidung, die etwas warm hält rar ist.

Die Königsetappe steht an. Schnell wird klar mehr als 150 km sind nicht drin bei den Bedingungen und passend zum Start roter Radweg raus, schon steigen zwei aus der Gruppe aus: „Nö kein Bock bei dem Wetter weiter zu fahren.“ Da waren es nur noch 6. Vier Stopps weiter: Regenjacke an, aus, an, aus. Vorteil mit es ist etwas wärmer. Nachteil ich bin wie ein Windsegel in den Abfahrten und wenn Chris 160 Watt tritt, hab ich 180 drauf. Da ich noch gegen den Wiederstand ankämpfe, der sich bildet wenn der Wind in die Größe M Regenjacke bläst, die mir Chris gegeben hat. Nach etwas mehr als 5 Stunden rollen wir wieder heim. Schnell in die Laufschuhe und noch warmlaufen.

Danke Wind, ich denke mehr Herausforderung brauche ich nicht mehr. Ach wie vermisse ich meine Rolle und mal Ruhe um die Ohren.